In der Seidengasse in Wien gab es am 3. Dezember 2011 zum dritten Mal ein Interreligiöses Frühstück, eine Gelegenheit für verschiedene Religionsgemeinschaften, sich vorzustellen und
einander kennen zu lernen.

Nach dem reichlich gedeckte Frühstücksbuffet, vom Ehepaar Fronek und von Hildegard liebevoll zubereitet, eröffnete Alois Seidl die Vorstellungsrunde.

Den Anfang machte Frau Christine Szendi. Sie beschrieb kurz ihren Lebensweg: „Da ich meinen Platz in der Kirche nicht gefunden habe, bin ich ausgetreten und habe mich von Gott abgewandt. Ich bin in die Wirtschaft gegangen und habe Geld verdient, ein Auto gekauft und mich auf das Materielle konzentriert.

Nach einer Zeit jedoch dachte ich: „Das kann doch nicht alles sein!“ Kurz danach hatte ich die erste Begegnung mit Engeln, die mich aufgerufen haben: „Du musst dich wieder dem spirituellen Leben zuwenden!“ Seitdem lasse ich mich von Engeln führen.“
Frau Szendi hat eine eigene Praxis, wo sie Menschen zur Ursache ihrer Probleme hinführt und sie in ihrer Heilung unterstützt. Den Schlüssel dazu sieht sie darin, dass die Menschen die Beziehung zum Göttlichen in sich aktivieren. Frau Szendi sagt: „Ich werde täglich geprüft, ob ich meine Ideal lebe, von meinen Kindern, in meinem Beruf. Das ist gut so. Gott lebt in jedem von uns. Es ist wichtig, das zu fühlen, zu erfahren.

Wir sollen den weisen Rat der Engel nutzen, und wir sollen wieder im Vertrauen zu Gott leben. Ich kann mir ein Leben ohne meine eigene Verbindung zum Göttlichen nicht mehr vorstellen. Wenn diese Beziehung da ist, kommt Heilung in meiner Praxis, geschehen Wunder.“

Frau Szendi ist seit Längerem mit Erni Loos in Kontakt. Danach stellt Herr Arthur Nzekwu die „Celestial Church of Christ“ vor.: „Wir beten gemeinsam am Mittwoch und am Freitag, und am Sonntag ist der große Gottesdienst von 10:00-15:00h. Durch das gemeinsame Beten wurden schon viele Krankheiten geheilt. Wenn wir zum Gottesdienst kommen, tragen wir alle weiße Kleider. Auch bei Begräbnissen sind alle in Weiß gekleidet, und es herrscht eine sehr schöne Atmosphäre, nicht so gedrückt wie in anderen Kirchen.

Wir arbeiten sehr mit dem Heiligen Geist.“ Die „Celestial Church of Christ“ kam durch Herrn Olowojo, der an der ILC in Nigeria teilgenommen hatte, mit uns in Kontakt. Auf Frau Christine Mayr-Lumetzberger hatten wir schon mit Interesse gewartet. Sie ist seit 2002 Katholische Bischöfin und deshalb von der Kirche ausgeschlossen worden. Trotzdem übt sie ihr Amt aus und bemüht sich vor allem darum, Frauen beizustehen: „Einen Konflikt konstruktiv zu lösen, ist eine heilige Aufgabe!“ Sie hält jedoch auch Messen und spendet die Sakramente der Katholischen Kirche.

Über sich selbst sagte sie: „Ich stehe als Frau in der Römisch-Katholischen Kirche für die Benediktinische Spritualität. Der Hl.
Benedikt sagte: Nur wenn du wahrhaft Gott suchst, kannst du der Gemeinschaft beitreten.“ Sie zeigte eines ihrer Lieblingsgegenstände: eine Stola, die sie von ihrer Freundin in Afrika bekommen hatte und in die Symbole verschiedenster Religionen gestickt waren. Sie verwendet sie bei der Durchführung vieler Zeremonien.

Zum Abschluss gab uns Frau Mayr-Lumetzberger den Text „Sei hier zugegen – Litanei von der Gegenwart Gottes“ zu lesen. Nach ihrem Auftritt gab es viele Fragen zu ihrer Person und ihren Aktivitäten.

Last, but not least, stellte Peter Zöhrer die Vereinigungskirche vor, indem er Ideal, Fall, Wiederherstellung und den Lebensweg von Vater Moon skizzierte. Im Besonderen hob er die Bedeutung von Interreligiöser Harmonie hervor und wies auf die Anthologie „World Scriptures“ hin. Er stellte auch die Vertreter von UPF und der Frauenföderation vor und betonte, dass es im besonderen Ziel der UPF ist, einen Interreligiösen Rat an der UNO zu etablieren.

Zum Abschluss überreichte er jedem der Gäste eine Autobiografie von Vater Moon: „Mein Leben für den Weltfrieden“, ein Buch, das in Korea monatelang ein Bestseller war. Auch ein Vertreter des moslemischen Glaubens, Herr Mohammed Alkhoutani, war anwesend. Er hatte sich und seine Glaubensgemeinschaft bereits beim letzten Interreligiösen Frühstück vorgestellt, wurde nun aber ebenfalls zu Wort gebeten. Als junge Person ist für ihn besonders die Identitätsfrage der 2. und 3. Generation der in Österreich geborenen und hier aufgewachsenen Muslime von Bedeutung. „Es sollte kein Problem sein, als Moslem gut integriert zu sein und sich als Österreicher zu fühlen“, ist sein Motto.

Als Vertreter einer Muslimischen Jugendorganisation ist er sehr bemüht, gute Kontakte zu allen Jugendorganisationen in Österreich aufrecht zu erhalten.

Nach den offiziellen Gesprächen wurden persönliche Erfahrungen ausgetauscht und Kontakte geknüpft.