Parkhotel Schönbrunn, 28.-29. 4. 2018

An der Konferenz, die im historischen Ballsaal des Parkhotels Schönbrunn stattfand, nahmen 250 Personen aus 45 Nationen teil, großteils aus Europa und dem Mittleren Osten, aber auch aus Asien, Ozeanien, Afrika und Amerika.  Unter den Teilnehmern waren 2 ehemalige Staatsoberhäupter, 35 gegenwärtige und ehemalige Parlamentarier, sowie über 80 religiöse Leiter und Religionsgelehrte. Von Österreich nahmen 40 Personen teil.
Das Programm inkludierte die Gründung der „Interreligiösen Gesellschaft für Frieden und Entwicklung“ (IAPD) für Europa und den Mittleren Osten, sowie die Teilnahme am „Peace starts with Me“ Festival in der Wiener Stadthalle, zu dem sich 10 000 Gäste eingefunden hatten.

In der Lobby des Parkhotels Schönbrunn konnten die Besucher eine Ausstellung über die vielseitigen interkulturellen und interreligiösen Aktivitäten von UPF studieren: das Interreligiöse Theologische Seminar, das WFWP Programm „Brücken des Friedens“, Schulen in Afrika, Fussball für den Frieden, den Mr. &  Miss University Schönheitswettbewerb,  Gipfeltreffen afrikanischer Staatsoberhäupter und viele andere.

Auf der Konferenz wurden zwei Projekte von UPF, die seit dem Jahr 2016 weltweit ins Leben gerufen wurden, vorgestellt: Die Internationale Vereinigung von Parlamentariern für den Frieden (IAPP) und die Interreligiöse Gesellschaft für Frieden und Entwicklung (IAPD). Den Fokus der Veranstaltung bildete die Gründung von IAPD für Europa und den Mittleren Osten, die am Sonntagvormittag in der Anwesenheit von 350 Gästen abgehalten wurde.

Vertreter bedeutender Weltreligionen repräsentierten ihre jeweilige Glaubensgemeinschaft – Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam, Judentum, Sikhismus und andere. Die Anwesenheit zahlreicher christlicher Denominationen – Anglikanische Kirche, Katholiken, Hussiten, Lutheraner, Maroniten, Orthodoxe Kirche, Presbyterianer und andere – rief uns sowohl den starken christlichen Geist, als auch die endlosen Kämpfe unter den Christen in Erinnerung, die Europa in den letzten 2000 Jahre Europa geprägt hatten.

Die Konferenz begann am Nachmittag des 28. April mit der Begrüßung durch UPF (Universal Peace Federation) und WFWP (Womens‘ Federation for World Peace) Leiter, sowie einer Video Grußbotschaft von Dr. Jan Figel, Sonderbeauftragter der EU für Religionsfreiheit außerhalb der EU. Danach wurden in einer Präsentation von Jack Corley, UPF Generalsekretär für Osteuropa, Vision und Initiativen von UPF vorgestellt: Einführung in die Ziele von UPF, Prinzipien des Friedens, sowie Ziel und Zweck von IAPP und IAPD.

Moderator war Jacques Marion, Secretary General für UPF Europa. Die Vortragenden waren:
Dr. Katsumi Otsuka, Präsident von UPF Europa & dem Mittleren Osten, der Worte der Begrüßung sprach, und  Carolyn Handschin, UN Office Director und Vizepräsidentin von Women’s Federation for World Peace International.

Am Abend wurden zum Thema “Religiöse Leiter und Parlamentarier als Friedensstifter“ und „Die Rolle und Bedeutung von Religion im Errichten von integrativen, friedlichen und erfolgreichen Gesellschaftsmodellen“ Vorträge gehalten.

Wissenschaftler und Theologen aus Österreich, Dänemark, Syrien, Italien und zahlreichen anderen Ländern sprachen über den Einfluss von Religion in unseren modernen demokratischen Gesellschaften und über die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von politischen und geistlichen Führern, um die Herausforderungen unserer modernen Zeit zu meistern: Familienzerfall, die Krise in Syrien und im Nahen und Mittleren Osten, sowie auf dem Balkan.

Moderator war Peter Haider, Präsident von UPF Austria
Vortragende waren:
Dr. Elmar Kuhn, Dekan, Class of World Religions, European Academy of Sciences and Arts
H.E. Fatmir Sejdiu, Präsident des Kosovo (2006 – 2010)
Hon. Angela Guerra, Parlamentarierin, Portugal
Hon. Andrey Svintsov, Parlamentarier, Russland
Dr. Mohamad Habash, Syrischer Islamwissenschaftler, ehemaliger Parlamentarier

Die Rolle und Bedeutung von Religionen im Aufbau von integrativen, friedlichen und erfolgreichen Gesellschaftsmodellen:

Während das Leben in Europa großteils säkularisiert ist, spielen Religionen weltweit weiterhin eine signifikante Rolle. Der Großteil der Weltbevölkerung identifiziert sich mit einer religiösen Weltsicht, die ihre Gedanken und ihr praktisches Leben beeinflusst.
Moderator: David Fraser Harris, Secretary General, UPF Middle East
Vortragende:
Dr. Viggo Mortensen, Professor emeritus in Systematic Theology, University of Aarhus, Denmark
Mr. Shlomi Perlmuter, Senior Lecturer, Elul College, Israel
Dr. Raffaella Di Marzio, Director, Center for Studies on Freedom of Religion, Belief and Conscience (LIREC), Italy
Hon. Dr. Andriy Yurash, Head of State Department of Religion, Ukraine
Dr. Ismail Yasin, Lecturer, University of Vienna, Austria

Am zweiten Tag begann die Konferenz mit vier parallelen Panel Diskussionen zu folgenden Themen:
Panel 1 wurde von der Frauenföderation für Weltfrieden gestaltet zum Thema:

Erziehung zu einem Wertebewusstsein und gesunde Familien – eine Umgebung für Wohlstand, Bürgerbewusstsein und interreligiöse Harmonie schaffen:

Die Sitzung wurde von der Internationalen Präsidentin der Frauenföderation, Frau Yeon Ah Moon, eröffnet.

In stabilen, liebevollen Familien können Kinder auf natürliche Weise Liebe, Respekt, Kommunikation, Kooperation, Konfliktlösung und viele andere Fähigkeiten erwerben, die in ihrem späteren Leben und in einer breiteren Öffentlichkeit von Bedeutung sind. Wie können diese Fähigkeiten in Partnerschaften innerhalb unserer Gesellschaft und zwischen Nationen angewandt werden? Diese Fragen wurden in den Referaten erörtert.

Moderatorin war Carolyn Handschin, UN Office director, Women’s Federation for World Peace International.
Sprecher waren:
Dr. Vasilika Hysi, Stellvertretende Sprecherin des Parlaments, Albanien
Nina Nováková, ehem. Parlamentsmitglied (2013-2017), Tschechische Republik
Rev. Ivo Sasek, Präsident, Organische Christus Generation (OCG), Schweiz
Ms. Tahirih Danesh, Senior Programme Consultant, Ward and Brown Foundation, Großbritannien

Der zweite Panel hatte “Friedensinitiativen im Mittleren Osten: Einschätzung der Rolle der Religionen“ zum Thema. Vortragende waren jordanische, palästinensische und libanesische Wissenschaftler und politische Führer.

Die Sprecher teilten ihre Sichtweisen über Extremismus in der Region, über entscheidende Faktoren hinter den Konflikten und mögliche Wege zur Versöhnung. Die Frage-Antwort-Session wurde von den Teilnehmern intensiv genutzt. Eine Diskussionsteilnehmerin berichtete, dass sie durch die Darstellungen die entgegengesetzten politischen Ansichten besser verstehen lernte.

Der dritte Panel befasste sich mit dem Thema „Neuer Dialog zwischen Europa und Eurasien“. 

Angesehene Wissenschaftler und politische Leiter aus Russland, der Ukraine, Georgien und Österreich, einschließlich dem ehemaligen Generalsekretär des Europarates, hielten Vorträge zum Thema, das sich um eine mögliche Überprüfung des Helsinki Abkommens drehte. Durch dieses Abkommen wurden in Europa nach der Auflösung der UdSSR und später der Tschechoslowakei und Jugoslawiens, neue Grenzen errichtet, die neue geopolitische Realitäten in der Region schufen. Die akademischen und politischen Erfahrungen der Sprecher bewirkten, dass sehr viele Personen aus den betroffenen Regionen, denen dieses Thema ein Anliegen war, an dem Panel teilnahmen.

Der vierte Panel war mit „Friedensinitiativen am Balkan“ betitelt.

Die Sprecher, ein religiöser Führer, ein Regierungsmitglied aus dem Kosovo, ein bosnischer Journalist und Schriftsteller und ein serbischer Kulturförderer rezensierten mehrere politische, interreligiöse und kulturelle Initiativen, die dafür gedacht waren, in der Balkanregion eine friedliche und demokratische Zukunft zu garantieren.

Der Panel schloss mit einer Präsentation des UPF Projekts „Peace Road“ ab, an dem die Jugend, sowie religiöse und politische Führer beteiligt sind, um Menschen und Nationen über die Grenzen hinweg zu verbinden.

Die zweite Session am Sonntagvormittag war eine Plenarversammlung zur Gründung der „Interreligiösen Gesellschaft für Frieden und Entwicklung“ (IAPD) für Europa und den Mittleren Osten.

Siehe: eigener Bericht

Am Sonntagnachmittag begaben sich die Konferenzteilnehmer zur Wiener Stadthalle, um am „Peace starts with Me“ Festival teilzunehmen. 10 000 Besucher aus ganz Europa, aus dem Mittleren Osten, aus Russland und anderen Teilen der Welt hatten sich zu dieser Veranstaltung versammelt.

Vor der Hauptansprache konnte das Publikum ein außergewöhnliches Unterhaltungsprogramm genießen, das den Wiener Longfield Gospel Chor mit seinen 300 Sängern, die ungarische Schattentanzgruppe „Attraction“, die maltesische moderne Ballett-Tanzgruppe „Spark“ und die japanische Sopranistin Seiko Lee, sowie den albanischen Tenor Kastriot Tusha einschloss.

Dr. Werner Fasslabend, ehemaliger österreichischer Verteidigungsminister, gab eine warme und herzliche Einleitung für die Hauptrednerin des Abends, Frau Dr. Hak Ja Han Moon, Mitbegründerin von UPF.  In ihrer Ansprache rief sie den Zuhörern in Erinnerung, dass Europa der Kontinent ist, wo das Christentum aufblühte und sich ausbreitete, wo aber gleichzeitig durch menschliches Versagen Gottes Vorsehung verzögert wurde. Sie beendete ihre Rede mit einer Botschaft der Hoffnung für unsere moderne Zeit: wenn Familien für andere und für die Welt leben, kann sich Frieden etablieren.

Nach Dr. Moons Ansprache wurde das Unterhaltungsprogramm mit der serbischen Popsängerin und ihrer Tanzgruppe fortgesetzt, was besonders von den jungen Besuchern sehr geschätzt wurde. Den Abschluss bildete der Longfield Gospel Chor, diesmal mit Yolanda Adams, einer amerikanischen Gospelsängerin und mehrfachen Grammy Award-Gewinnern als Lead-Sängerin. Ihr letzte Lied „Yes, we can!“ brachte die Besucher zum Mitsingen, Klatschen und Tanzen, sodass es schwer war, zu einem Abschluss zu kommen.

Schließlich wurden die Konferenzteilnehmer ins Parkhotel Schönbrunn zurückgebracht, wo ein Bankett für sei vorbereitet war. Der ehemalige Präsident von Albanien, ein marokkanischer Gelehrter und ein Mitglied der britischen Frauenföderation gratulierten zu dem gelungenen Programm und teilten ihre Reflektionen mit den Anwesenden.

Der regionale Leiter für Europa und den Mittleren Osten der Familienföderation für Weltfrieden, einer Schwesternorganisation von UPF, die die Veranstaltung in der Stadthalle hauptsächlich organisiert hatte, gab eine abschließende Botschaft an die Teilnehmer der Konferenz: Er ermutigte alle, aktiv an den Aktivitäten von IAPD teilzunehmen.

Bericht von Jacques Marion, UPF Generalsekretär für Europa. Übersetzung ins Deutsche: Elisabeth Cook