Unter diesem Titel hielt  Konstantin  Krylov, UPF (Universal Peace Federation) Secretary General für Russland und weite Teile Eurasiens, am Sonntag, den 7. Juli 2013 beim Gottesdienst  der Familienföderation in Wien  eine Rede. Sie gibt einen interessanten Einblick in die Entwicklung der Vereinigungsbewegung (Familienföderation, UPF, Frauenföderation) in der ehemaligen Sowjetunion.

Lesen Sie hier eine Zusammenfassung seiner Ausführungen:

„Vielen Dank für eure Gastfreundschaft mir und meiner Familie gegenüber. Beste Wünsche von den Mitgliedern der Familienföderation, sowie den Friedensbotschaftern von UPF  in Moskau!

Mein Verantwortungbereich als UPF-Secretary General umfasst  2 Milliarden Leute: Russland, China, praktisch ganz Eurasien, einschließlich Nordkorea.

Peace MarathonDer Zweck meiner Reise nach Europa ist Folgender: Es gibt einen großen Friedensmarathon von Moskau bis Paris. Es begann am Roten Platz in Moskau. Ich fahre eine ähnliche Route mit dem Auto. Am 1. August werden die Marathon-Läufer  in Paris sein, wo ich sie treffen werde.

Der zweite Grund für meinen Besuch: Österreich hat viele Diplomaten der ehemaligen Sowjetunion. Ich werde einiger dieser Diplomaten treffen,  und ich werde die Aktivitäten unserer Bewegung und deren Bedeutung für die Region der ehemaligen Sowjetunion erklären.

Der Titel meiner Rede heute ist: Mein russischer Gott.

1990 hat sich die Sowjetunion für unsere Bewegung geöffnet. Das passierte, als Rev. & Mrs. Moon Moskau besuchten, im April 1990.

Picture6Vielleicht könnt ihr nicht abschätzen, wie ungewöhnlich es war, dass Rev. & Mrs. Moon in die Sowjetunion einreisen duften, aber es grenzte an ein Wunder: Die Sowjetunion war eine kommunistische Großmacht, und sie ging Kompromisse ein, wenn es um Diplomatie oder Politik ging, aber sie  würde niemals ideologische Feinde akzeptieren. Diese würden entweder im Konzentrationslager landen oder ermordet werden. Und die Person Nr. 1, wenn es um ideologische Feinde ging, war Rev. Moon. Seine Ideologie war unakzeptabel für die Kommunisten. („VOC- Victory over Communism“)  Dass er in die Sowjetunion einreisen konnte, war wirklich ein Wunder. Ein noch größeres Wunder war, dass Rev. Moon in Moskau eine öffentliche Rede halten konnte, in der er über Gottes Herz sprach. Das war sehr erstaunlich.

Der nächste Schritt war, dass er den Führer der kommunistischen Welt treffen konnte: Michael Gorbachev! Rev. Moon konnte mit ihm sprechen, und er schlug ihm drei Dinge vor:

Picture4Erstens, Gorbachev möge veranlassen, dass alle Statuen von Lenin und Stalin entfernt würden. Ihr müsst wissen, dass in dieser Zeit in Moskau an jedem öffentlichen Platz, vor jeder Schule usw.  eine Lenin-oder Stalin-Statue stand.

Zweitens: „Erlauben Sie Religionsfreiheit in der Sowjetunion! Ohne Religionsfreiheit kann Ihr Land nicht überleben!“

Drittens. „Nehmen Sie diplomatische Beziehungen mit Südkorea auf!“

Innerhalb eines Jahres wurden alle drei Punkte in die Tat umgesetzt!

Danach ging Rev. Moon nach Nordkorea, um Kim Il Sung  zu besuchen. (Kim Il Sung war der kommunistische Führer, der verantwortlich dafür war, dass  Rev. Moon für fast 3 Jahre in einem nordkoreanischen Konzentrationslager verbrachte, und als er dort nicht starb, er wiederholt versuchte, ihn  ermorden zu lassen. Bei diesem Besuch 1991 kam es zu einer bedeutenden Aussöhnung zwischen Rev. Moon und Kim Il Sung.)

So begann die öffentliche Geschichte der Vereinigungsbewegung in Russland. Danach wurden viele russische Studenten zu einem Austausch in die USA eingeladen, wo sie die Göttlichen Prinzipien studieren und den „Westen“ kennenlernen konnten.

Russland ist nicht so wie ein europäisches Land. Es ist vielmehr wie ein anderer Planet: die „russische Seele“ hat ihre Eigenheiten:  darin finden sich viele undurchschaubare Schichten: wenn sie miteinander sprechen, weiß man nicht, ob sie die Wahrheit sagen. Die nächste Schicht ist, wenn es darum geht,  offizielle Dinge glauben zu müssen: sie glauben sie, aber tief drinnen, da glauben sie etwas anderes. So gibt es viele Schichten, und die letzte, innerste Schicht ist, dass sie sich selbst nicht kennen: sie wissen nicht, ob sie zu sich selber ehrlich sind oder nicht, bzw sie wissen nicht, was sie selber wirklich glauben. Die viele Jahrzehnte dauernde kommunistische Herrschaft hat dieses Verhalten sehr gefördert.

Picture11 Picture10 Picture9Russland ist auch eine andere Zivilisation. Es ist ein raues Land! Das Überleben  kann manchmal ganz schön hart  sein!

 

 

In gewissem Sinn ist Österreich die Mutter der Russischen Vereinigungskirche! Denn die Missionare, die sich dort etablieren konnten, waren von Österreich.

In welcher Gesellschaft wuchs ich auf?

Picture12Das ist meine Familie vor einem übermannsgroßen Stalin-Bild. Darunter steht:  „Wir werden Joseph Stalin immer respektieren!“

Ihr seht mich vorne als kleinen Jungen.

Mein Großvater kämpfte im 2. Weltkrieg, er war ein Militärpilot. Er brachte amerikanische Flugzeuge von der Bering-Straße nach Moskau.  Er lebte mit einer Liebe zu Amerika und mit Respekt für Stalin in seinem Herzen. Er konnte beides  in sich vereinen.

Mein Vater war ein politischer Kommandeur in der Russischen Armee. Ein Propagandist in der Armee. Er hat für die kommunistische Regierung gearbeitet und nie etwas Schlechtes über sie gesagt. Aber er hat mich gleichzeitig in die Vereinigungskirche gebracht. Warum? Mein Vater , als Vertreter der kommunistischen Ideologie in der Armee, studierte seine Feinde, und er  informierte sich gründlich über die Vereinigungsbewegung. Als diese Bewegung nach Russland kam, sagte er mir: „Geh zu dieser Gruppe, sie werden dich viele wichtige Dinge lehren!“ Ist das nicht unglaublich?

Ich weiß nicht, ob ihr euch das vorstellen könnt. Es ist ein anderer Planet.

Picture151991 trat ich unserer Bewegung bei. 1992 verkauften wir das „Göttliche Prinzip“ auf der Straße. Das Buch hatte den Titel: „Gott und ich“. Es wurde vom  zentralen kommunistischen Verlag herausgegeben. Es waren 3 Büchertische: Links ein Tisch, wo sie Alkohol verkauften, rechts von uns verkauften sie Pornografie. Wir waren in der Mitte. Es war die vollkommene Freiheit. Wir riefen: “Gott wird unser Land retten! Der Messias lebt, er ist auf der Erde!“ Und die Leute kamen und kauften das Buch. Ich war so glücklich, denn ich fühlte, dass Gott in unser Land einziehen konnte.

Deshalb kann ich sagen: ich habe meinen russischen Gott  gefunden!  Mein russischer Gott hat mein Land verändert und er hat mich gerettet! Dadurch, dass Rev.  Moon gekommen und in der kommunistische Ära in Moskau über Gott gesprochen hatte, konnte ich, der der Nachkomme von Generationen von Kommunisten war, die Liebe Gottes erfahren!

Picture17Später, als die Sowjetunion auseinander fiel, entstanden Konflikte in verschiedenen Regionen. 2008 kam es zum Krieg zwischen Russland und Georgien. Unsere Bewegung war damals schon gut organisiert, und wir hatten dank der Arbeit von UPF (Universal Peace Federation) viele Friedensbotschafter, die Eigeninitiative ergriffen. Als der Krieg ausbrach, begannen sie einen Marathon von Moskau nach Georgien mit russischen und georgischen Fahnen.

Etwas Unglaubliches passierte dann: Ein Friedensbotschafter, Prof. Edward Yakovlev, der Präsident des Internationalen Super-Marathon-Vereins, ein professioneller Sportler, lief im Zuge diese Marathons durch die Straßen der Hauptstadt von Georgien, in eine georgische und russische Fahne gehüllt. Plötzlich brach er zusammen und starb auf der  Straße. Es war ein Schock!

Picture18Sein Tod war der Anlass, dass Russland und Georgien wieder die Gespräche miteinander aufnahmen. Das russische und das georgische Parlament schrieben einander Beileidsschreiben. Diese Briefe waren die erste Kommunikation, seit der Krieg ausgebrochen war, und es half, den Konflikt zu lösen.

Die georgisch Regierung schlug sogar vor, dass Prof. Yakovlev in Georgien begraben werden sollte (obwohl er ein Russe war!)

Seine Verwandten erzählten mir später, dass er, bevor er nach Georgien aufbrach, noch alle seine Sachen in Ordnung brachte, so als ob er gewusst hätte, dass er nicht zurückkommen würde.

Picture19Danach veranlassten die Mitglieder der UPF, dass russische Kinder  Briefe der Freundschaft und des Friedens an georgische Kinder schrieben, und die Kinder dort empfingen diese Briefe. Ich fragte einige dieser Kinder, was sie über die russische Sprache denken. Sie sagten: „Das ist die Sprache der Soldaten, die auf unsere Eltern schießen!“ So war ihre Wahrnehmung. Durch die Briefe bekamen sie eine andere Sicht von Russland.

All diese Dinge wären nie passiert, wenn Rev. Moon Russland nicht besucht hättte.  Gott hat mein Land gerettet! Und er wird es in noch größerem Ausmaß tun!

Picture202005 machte Rev. Moon eine Tour um die Welt, um die Inauguration der UPF (Universal Peace Federation) in die Wege zu leiten. In seinen öffentlichen Ansprachen brachte er eine Idee auf, die für Russen  sehr eigenartig anmutet, und ich denke, für Amerikaner auch:  eine Verbindung zwischen Russland und Alaska in Form eines Tunnels  unter der Beringstraße zu bauen.  Niemand glaubte es, und die russische Regierung erlaubte Rev. Moon die Einreise nicht mehr. Aber vor 2 Jahren begannen sie zu diskutieren: Was wäre, wenn wir diesen Tunnel  bauen würden? Letztes Jahr wurde ein Plan gemacht, eine Eisenbahn durch ganz Russland, bis zur Beringstraße zu bauen.

Vor 2 Jahren bekam ich eine Einldaung von der russischen Regierung zu einer Konferenz über die Entwicklung des Transports in Russland. Dort versuchten sie, alle Anwesenden von der Idee des Beringstraßen-Tunnesl zu überzeugen. Jemand sagte: „Schaut, sogar Rev. Moon von Korea wusste, wie wichtig dieser Tunnel ist!“

Unsere  Bewegung hat in Russland noch viele andere wichtige Projekte ins Leben gerufen. Eines davon ist:

„Mr. & Miss University“:

Picture21 Junge Studenten und Studentinnen bewerben sich für den Titel: „Mr. &  Miss University“, wobei nicht nur die äußere Schönheit bewertet wird, sondern vor allem die Haltung der Studenten zu globalen Fragen, ihr Charakter, sowie ihre künstlerischen Talente. Dieses Projekt wurde sehr beliebt in Russland. Universitäten wetteifern untereinander, wo es abgehalten werden kann, und die Regierung schickt regelmäßig Vertreter zu den Veranstaltungen. Die teilnehmenden Studenten können auch zu „Youth Ambassdor for Peace“ werden und sich so zu bedeutenden jungen Leitern entwickeln.

Eine weitere Initiative, die von unserer Bewegung ausging, war, die Freiwilligenarbeit zu fördern. Im Westen ist es vielleicht eine Tradition aufgrund des Christentums. Aber in Russland war das keine Tradition, dennn die kommunistische Regierung beanspruchte, für alles und alle sorgen zu können. Wozu dann noch Freiwillige? Wenn es Gruppen oder Personen gab, die in Schwierigkeiten waren, ja, da musste man eben warten, bis die Regierung sich ihrer annahm. Das war die Haltung.  Es war schwer, von diesem Punkt aus das Denken von Freiheit und Übernehmen von Verantwortung  in Form von Freiwilligenarbeit zu kultivieren.

Zum Beispiel bei Hochwasser kamen unsere Freiwilligen und halfen. Nach einer gewissen Zeit bat uns die Regierung, Freiwillige zu senden, wenn es Engpässe gab. Sie schickte sogar junge Regierungsbeamte zu uns, um herauszufinden, wie wir die Leute dazu motiviern können, freiwillig zu arbeiten.

Picture22Bajkalsee ProjektRev. Moon hatte eine umfassende Vision. Er veranlasste auch, ökologische Projekte zu beginnen. Wie zum Beispiel hier, am Bajkal-See. Wie ihr wisst, er liegt in Sibirien und ist das größte Süßwasserreservoir der Welt. Aber er wurde sehr verschmutzt. Unsere jungen Leute helfen bei der Reinigung des Sees mit und haben in seiner Gegend auch Natur-Lehrpfade angelegt.

Dann starb Rev. Moon. Er war noch immer auf der Liste derer, die nicht in Russland einreisen dürfen. Auch verlängerte die russische Regierung das Visum einiger Missionare der Vereinigungsbewegung nicht mehr, die deshalb das Land verlassen mussten. Sie verhielt sich also nicht freundlich zu uns.

Jetzt bereiten wir uns auf das einjährige Jubiläum von Rev. Moon’s Todestag vor. Zu diesem Anlass wird es in Korea Feiern und  internationale Konferenzen geben. Vor zwei Tagen erhielt Mrs. Moon ein Telegramm von der russischen Regierung mit folgendem Text:

„Sehr geehrte Frau Hak Ja Han Moon,

vielen Menschen in Russland ist bekannt, wie viel Ihr verstorbener Gatte, Rev. Moon, dazu beigetragen hat, den Eisernen Vorhang zu beseitigen und einen konstruktiven Dialog zwischen dem Westen und der UdSSR zu errichten. In den schwierigsten Jahren behielt er die Hoffnung auf friedliche Aussöhnung zwischen den unterschiedlichen politischen Systemen und Ideologien. Er ist auch bekannt dafür, dass er das Projekt eines Tunnels unter der Bering-Meeresstraße aktiv gefördert hat. Heute wird diese Idee in unserem Land detailliert diskutiert.

Dieses und andere Projekte der Universal Peace Federation, deren Gründer er ist, haben dazu beigetragen, Konflikte auf dieser Erde zu vermeiden und die Kooperation zwischen Nationen und Völkern zu stärken.“

Die russische Regierung war nicht verpflichtet, so ein Telgramm zu schreiben. Aber sie drückte ihre Wertschätzung für Rev. Moon auf diese Weise aus.

Leo TolstoiDas ist Leo Tolstoj. Er sagte unter anderem: „Der einzige Weg, Böses aufzuhalten ist, den bösen Menschen Gutes zu tun!“

„Mein Russischer Gott“ ist „Unser aller Gott“. Gott liebt Russland, aber er liebt auch Österreich und alle Länder dieser Welt.

Ich danke für Eure Aufmerksamkeit! Ich möchte zum Abschluss ein Gebet sprechen:

Mein Himmlischer Vater! Ich stehe hier vor diesen Menschen, die Dir schon viele Jahrzehnte lang  nachfolgen. Sie haben die Vereinigungsbewegung  ins Leben gerufen, nicht nur in Westeuropa, sondern in allen osteuropäischen Ländern, indem sie als Missionare dorthin gingen.Sie haben dafür viel geopfert.  Jetzt konnt ich hierher kommen, um ihnen zu sagen, dass ihre Arbeit nicht umsonst war, sondern Früchte trug in den ehemaligen kommunistischen Ländern.  Gottes Vorsehung konnte sich dort entfalten durch so viele Projekte, die zum Segen dieser Länder wurden.

Möge die neue Woche glücklich und fruchtbringend werden für alle die hier versammelt sind.  Ich werde diesen Tag nie vergessen. Danke, Himmlischer Vater! Danke!“