1993 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den 15. Mai weltweit als „Internationalen Tag der Familie“ zu begehen. Aus diesem Anlass organisierte die Universal Peace Federation (UPF) Österreich gemeinsam mit der Familienföderation für Weltfrieden, der Österreichischen Frauenföderation und dem Iranischen Haus der Weisheit am 17. Mai eine Konferenz zum Thema „Familienorientierte Politik für nachhaltige Entwicklung“.
Die Konferenz, die in der Seidengasse 28 in Wien stattfand und von MC Marinela Stefanc moderiert wurde, war von einem internationalen Publikum und renommierten Rednern besucht, die die Bedeutung der Familie in unserer heutigen turbulenten Welt vorstellten und diskutierten.
UPF- Präsident von Österreich, Peter Haider eröffnete die Konferenz mit einer herzlichen Begrüßungsrede. Der Software-Experte engagiert sich seit 1984 für den interreligiösen Dialog und ist seit 20 Jahren als Präsident für die UPF tätig. Als glücklicher Vater von vier Söhnen und Großvater von zehn Enkelkindern betont er die Bedeutung und das Glück des Familienlebens.
Auf Herrn Haiders Grußworte folgten die Konferenzredner, darunter Mag. Elisabeth Cook, Dr. Wadih Maalouf, Dr. Reza Gholami, Herr Derwin Morillo und Frau Yuru Peters.
Frau Elisabeth Cook, Präsidentin der Österreichischen Familienföderation betonte in ihrer Rede die unveränderliche Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Um die Rolle der Familienmitglieder zu verstehen, reiche es jedoch nicht aus, an traditionellen Werten festzuhalten. Vielmehr müsse man eine neue und ganzheitliche Perspektive bieten, in der die Familienmitglieder je nach ihrer Position unterschiedliche Aufgaben und Verantwortlichkeiten haben, aber alle den gleichen Wert und die gleiche Würde genießen.
Eine gesunde Familie bietet ihren Mitgliedern nicht nur Raum zum Wachsen und Entwickeln, sondern dient auch dem Gemeinwohl. Frau Cook sprach sich außerdem für die Notwendigkeit von Charakterbildung im öffentlichen Bildungssystem aus, die bereits im Kindergarten beginnt.
Der Kulturattaché der Iranischen Republik in Österreich und renommierte Wissenschaftler Dr. Reza Gholami, spezialisiert auf politische und interkulturelle Philosophie, islamische Philosophie und Kulturwissenschaften, sprach über kulturelle Vielfalt im Vergleich zu einheitlichen Kulturen in der Familie. Ziel von Gemeinschaften sei es, Traditionen lebendig zu halten.
In seiner Rede betonte Dr. Gholami, dass nachhaltige Entwicklung viele, auf kulturellen Unterschieden basierende Modelle umfassen sollte, nicht nur einen Ansatz. Gleichzeitig müssen wir die Menschenrechte achten und verhindern, dass Traditionen zur Einschränkung der Freiheiten, insbesondere von Frauen und Kindern, missbraucht werden. Indem wir Vielfalt wertschätzen und uns an Leitlinien wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte orientieren, können wir eine gerechte, friedliche und nachhaltige Zukunft schaffen.
Dr. Wadih Maalouf aus dem Libanon ist seit 2006 ein erfahrener UN-Experte. Er absolvierte die John Hopkins School of Public Health und ist globaler Programmkoordinator beim Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und arbeitet eng mit der WHO zusammen. Er betonte die Familie als soziale Institution und rundete seinen Vortrag mit einem Zitat aus dem Buch „Der Prophet“ des großen libanesischen Dichters Gibran Khalil Gibran ab, das das Publikum sehr berührte.
Herr Derwin Morillo aus Venezuela erinnerte das Publikum daran, dass Venezuela über die reichsten Ölvorkommen der Welt verfügt. Das Land war einst reich, ist heute aber leider sehr arm. Neben Korruption und anderen Rückschlägen ist die Familienproblematik ein großes Problem in der Gesellschaft. 40 % der Familien sind alleinerziehende Mütter, und 9 von 10 alleinerziehenden Müttern leben unterhalb der Armutsgrenze. Herr Morillo betonte, dass der Zerfall der Familie und der wirtschaftliche Niedergang eng miteinander verbunden sind. Seine größte Hoffnung für die Familie sei Frieden, Güte und Menschlichkeit.
Die Referentin Frau Yuru Wang-Peters stellte ihre interkulturelle Ehe vor. Sie selbst wuchs in Österreich auf, während ihre Eltern von Singapur nach Österreich auswanderten. Sie und ihr Mann mit deutsch-russischem Hintergrund leben mit ihren drei Kindern in einem Drei-Generationen-Haushalt in Wien. Sie verglich Familie mit einer Schule der Liebe, Erfahrung und Aufopferung. Ein erfolgreiches Familienleben erfordert die Überwindung von Egoismus. In Asien ist es normal, drei Generationen unter einem Dach zu sehen, was keineswegs einfach ist. Respekt, Geduld und Liebe sind wesentliche Elemente für die Harmonie einer großen Familie, betonte Frau Yuru Wang-Peters.
Höhepunkt der Konferenz war die Verleihung des „True Family Awards“, der an fünf Paare, die aus aus Österreich, den Philippinen, Nigeria, dem Libanon, Pakistan und Österreich/Australien stammten, vergeben wurde wurden.
Bereichert wurde die Konferenz durch musikalische Darbietungen, darunter die Lieder „You raised me up“ und „Von guten Mächten“ vom Chor der Familienföderation sowie ein Sonatenstück von G.P. Telemann auf der Geige.
Nach der Hauptveranstaltung waren alle Teilnehmer zu einem Buffet eingeladen, bei dem es Gelegenheit zu angeregten Gesprächen und zum Wiedersehen mit alten und neuen Freunden gab.
Bericht von Helen Chang & Familienföderation für Weltfrieden, veröffentlicht in „Sinopress“
Bericht mit Fotos: