Die Zweite „Rally of Hope“ (Kundgebung der Hoffnung) der Universal Peace Federation (UPF) fand am Sonntag, dem 27. September 2020, statt. Bei der dreistündigen Veranstaltung in Korea, die online in die ganze Welt übertragen wurde, waren 12 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt zu Gast. Ein attraktives Unterhaltungsprogramm bildete den Rahmen. Laut dem Vorsitzenden des Organisationskomitees, Yun Young-ho, erhielten zwei Millionen Menschen aus 194 Nationen spezielle Zugangsdaten, um die Rally online verfolgen zu können, während Millionen weiterer Zuschauer die Rally über verschiedene Rundfunkanbieter und Internetplattformen verfolgten.
Am Sonntagnachmittag um 16.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit organisierte die UPF Europa & Naher Osten eine Übertragung der Höhepunkte der „Rally of Hope“ für diejenigen in der Region, die das Ereignis aus Korea in der Nacht nicht live verfolgen konnten.
Hauptthema der Rally war die Verwirklichung einer Welt des Friedens durch Interdependenz, gemeinsamen Wohlstand und universelle Werte. Die Veranstaltung diente als Weckruf an die nationalen und internationalen Führer, dass das Wohlergehen der Menschheit und das Schicksal unseres Planeten in den Händen verantwortungsbewusster Führer liegt.
Friedensbotschaften und Gebete wurden übermittelt von:
The Right Reverend Munib A. Noonan, emeritierter Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, Sun hak-Friedenspreisträger 2020
Bischof Emeritus Noonan ist der ehemalige Präsident (2010-2017) des Lutherischen Weltbundes, einer weltweiten Gemeinschaft christlicher Kirchen mit 148 Mitgliedskirchen in 99 Ländern, die mehr als 75,5 Millionen Christen vertreten. Er ist ehemaliger Präsident der Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen im Nahen Osten und unterstützt die ökumenischen Patriarchen und Oberhäupter der christlichen Ortskirchen in Jerusalem sowie den Rat der Religiösen Institutionen im Heiligen Land, der sich aus führenden Vertretern der jüdischen, muslimischen und christlichen Gemeinschaften Jerusalems zusammensetzt.
Seine Eminenz Kelvin Edward Felix, Kardinal, emeritierter Erzbischof von Castries
Seine Eminenz Kelvin Felix ist der emeritierte römisch-katholische Erzbischof von Castries, der Hauptstadt des karibischen Inselstaates St. Lucia. Er wurde in Dominica geboren und 1956 zum Priester geweiht. Er studierte an der St. Francis Xavier University in Nova Scotia, der University of Notre Dame in den USA und der University of Bradford in England. Er war Rektor des römisch-katholischen Gymnasiums in Dominica und beigeordneter Generalsekretär der Karibischen Konferenz der Kirchen. Er wurde 1981 zum Erzbischof und 2014 zum Kardinal geweiht. Seit seiner Pensionierung ist er in seine Heimat Dominica zurückgekehrt, wo er in kleineren Pfarreien assistiert.
Das Programm der Höhepunkte der „Rally of Hope“, das am Sonntagnachmittag für das Publikum in Europa und im Nahen Osten ausgestrahlt wurde, beinhaltete ein muslimisches Friedensgebet, das von Frau Asmara Kuftarou, Mitglied des Frauenberatungsgremiums und UN-Sonderbeauftragte für Syrien vorgetragen wurde.
Darüber hinaus wurden besondere Grußworte von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und von Friedensbotschaftern der UPF aus der Region überbracht, die ihre Unterstützung für die „Rally of Hope“ zum Ausdruck brachten und der Universal Pace Föderation zu ihrem 15-jährigen Bestehen gratulierte.
Unter ihnen waren: Dr. Elena Drapeko, Mitglied der Staatsduma in Russland; Frau Nosbaba Hussain Syed, Rechtsanwältin, Großbritannien; Frau Tamam Wakkid-Dabbah, Schulleiterin, Israel; Erzpriester Wladimir Fjodorow, vom Moskauer Patriarchat der Russischen Orthodoxen Kirche; Frau Srruthi Lekha Raaja Elango, WFWPI-Vertreterin der UNO beim Menschenrechtsrat in Genf; Baroness Sandip Verma, House of Lords, UK; Professor Viviana Gaballo, Universität Macerata, Italien; The Rt. Rev. Riah Abu El-Assal, emeritierter anglikanischer Bischof von Jerusalem; Frau Carole Stone, Gründerin der Carole Stone Foundation; Hon. Allal Amraoui, Mitglied des Parlaments, Marokko; und Dr. Soumia Guennoun, Professorin, Euromed Universität, Fez, Marokko.
2020 werden im November und Dezember noch jeweils eine „Rally of Hope“ durchgeführt. Jede Veranstaltung wird sich auf eine bestimmte Gruppe von Führungspersönlichkeiten konzentrieren: Parlamentarier, Akademiker, Unternehmer, Medienvertreter und religiöse Führer.
Die UPF plant, die Organisation dieser „Rally of Hope“ fortzusetzen, wo bei virtuellen Veranstaltungen auf Weltebene Tausende von Führungspersönlichkeiten und engagierte Bürger aus aller Welt auf der Suche nach der „Verwirklichung einer himmlischen vereinten Welt“ zusammengebracht werden.
Es folgen Zusammenfassungen der während der „Rally of Hope“ gehaltenen Grundsatzreden.
Jose Manuel Barroso, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission (2004-2014), sprach über die Konflikte und globalen Umwelt- und Wirtschaftsprobleme, die auch im 21. Jhdt. auftreten. Er betonte, wie wichtig es sei, sich für internationale Zusammenarbeit und Multilateralismus zu engagieren. Der Klimawandel, Handelsfragen und globale Pandemien erforderten eine internationale Antwort. Das Vokabular, das wir benutzen, um über diese Themen zu sprechen – sie als „Bedrohungen“ zu bezeichnen, die das Potenzial haben, eine „Auslöschung“ zu bewirken – ist unnötig pessimistisch. Es ist notwendig, die Welt davon zu überzeugen, dass diese Probleme gelöst werden können und dass die Zusammenarbeit produktiv und zuverlässig sein kann. Wir müssen die Welt davon überzeugen, dass Hoffnung stärker ist als Angst, schloss er.
S.E. Richard Cheney, ehemaliger Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika (2001-2009), war der nächste Hauptredner. Er beglückwünschte die Universal Peace Federation, dass so viele herausragende Redner gewonnen werden konnten. COVID-19 sei eine große Bewährungsprobe für die globale Führung und Zusammenarbeit, sagte er. Zwar sei das auf Regeln basierende System des gutgläubigen Handelns von entscheidender Bedeutung, doch müsse man auch erkennen, dass nicht jedes Regime in gutem Glauben handeln und die Regeln der internationalen Ordnung befolgen werde. Glaubwürdigkeit ist eine der wichtigsten Ressourcen eines Landes; um auf Basis gegenseitigen Vertrauens teilnehmen zu können, müssen die Länder ihren Verpflichtungen und erklärten Idealen nachkommen.
S.E. Evaristo Carvalho, Präsident von São Tomé und Príncipe, war der dritte Hauptredner. Er nannte den Klimawandel, bewaffnete Konflikte und COVID-19 als die größten Herausforderungen, vor denen Nationen und internationale Organisationen heute stehen. Er wies erneut darauf hin, wie wichtig es sei, zu lernen, miteinander zu leben und nationale und religiöse Konflikte zu überwinden. Er unterstrich die Bedeutung der Bildung im Prozess der Erreichung von Frieden, Wohlstand und Zusammenarbeit. Diese Erziehung muss die Würde und den Wert jedes Menschen bekräftigen. Die Familie ist ein zentraler Punkt, wo Bildung stattfindet. Durch die Beziehungen innerhalb unserer Familie lernen wir, wie wir mit unserer Gemeinschaft und der Welt umgehen sollen. Frieden, Wohlstand und Glück werden in naher Zukunft eine Realität sein, wenn wir eine positive Zusammenarbeit erreichen können.
Dr. Hak Ja Han Moon, Mitbegründerin der Universal Peace Federation, hielt die Ansprache des Gründers. Sie erinnerte an den koreanischen Erntedankfeiertag Chuseok, der Ende dieser Woche stattfinden wird. Die COVID-19-Krise zeigt die grundlegende Zerbrechlichkeit der Menschheit, sowohl unsere physische Verwundbarkeit als auch die Verwundbarkeit, die durch unser Versagen, miteinander zu kooperieren und einander zu tolerieren, verursacht wird. Wir sind von unserer Umwelt abhängig, und doch zerstören wir sie durch Verschmutzung und Ausbeutung. Wir müssen die Egozentrik und Gier loslassen und der Versuchung widerstehen, uns von unseren Mitmenschen zu trennen. Sie wandte sich an die Regierung Chinas und das chinesische Volk und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die moderne Technologie die Wüste Gobi eines Tages in eine grünen Waldlandschaft verwandeln und damit beweisen könnte, dass es möglich ist, die Ausbereitung der Wüsten zu stoppen. Wenn die Ressourcen, die die Länder in Waffenkäufe stecken, stattdessen für soziale, ökologische und technologische Investitionen verwendet würden, könnte viel erreicht werden. Die Segnungen einer Nation sind nicht nur zum Nutzen dieser Nation. Aufgrund des Klimawandels schrumpfen die bewohnbaren Teile der Erde. Dr. Moon rief alle auf, den Egoismus loszulassen, ihren Status als Kinder Gottes anzunehmen und mit den Bemühungen zu beginnen, die Schäden zu beheben, die unsere Spezies der Umwelt zugefügt hat.
S.E. Dan Quayle, ehemaliger Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika (1989-1993), sprach als nächstes. Er lobte die Washington Times für ihr anhaltendes Engagement für einen wahrheitsgemäßen, werteorientierten Journalismus. Er lobte das Engagement der UPF für universelle Werte. Die Botschaft, dass wir eine Familie unter Gott sind, ist der Schlüssel zum Verständnis, wie wir uns auf den Frieden zubewegen können. Der Kalte Krieg endete während der Amtszeit von S.E. Quayle als Vizepräsident aufgrund des internationalen Engagements für Freiheit und eine friedliche Lösung des Problems. In ähnlicher Weise kann auch die andauernde Teilung auf der koreanischen Halbinsel friedlich und im Interesse der Sicherheit und des Wohlstands aller gelöst werden. Er rief die Zuhörer auf, eine neue Friedensbewegung aufzubauen, die sich an den Idealen unseres Schöpfers orientiert.
Heng Samrin, Präsident der Nationalversammlung von Kambodscha, war der nächste Hauptredner. Er lobte die Mitbegründerin der UPF, Dr. Moon, dafür, dass sie dieses Forum für Politiker, religiöse Führer und Mitglieder der Zivilgesellschaft zur Verfügung gestellt hat, um Lösungen für globale Herausforderungen zu diskutieren. Kambodscha habe wirksam auf die COVID-19-Krise reagiert und es geschafft, die Krankheit ohne einen einzigen Todesfall unter Kontrolle zu bringen, sagte er. Die Rolle der Parlamente wird in Krisenzeiten gestärkt, und die gegenwärtige Krise bildet da keine Ausnahme. Die Parlamente müssen für den mühsamen Genesungsprozess planen. Sie müssten auch die vielen Möglichkeiten erkennen, wie sich diese Genesung vollziehen wird und wie die Wiederbelebung des Welthandels und des Reiseverkehrs vorangetrieben werden kann. Abschließend wünschte er allen Anwesenden den Segen von Wohlstand und Gesundheit.
H.E. Syed Yusuf Raza Gilani, Premierminister von Pakistan (2008-2014), hielt die letzte Grundsatzrede. Dies sei ein kritischer Moment in der Geschichte, sagte er, und die Lehren, die wir aus dieser Erfahrung ziehen, werden das kommende Jahrhundert prägen. Selbst ein Überlebender des neuartigen Coronavirus nannte er seinen Kampf eine demütigende Erfahrung. Viele hätten diesen Kampf verloren. Gilani sagte, die Krise biete uns aber auch die Chance, die gemeinsamen Bande unserer Menschlichkeit zu verwirklichen. Er sprach voller Stolz über Pakistans Antwort auf die Gesundheits- und Wirtschaftskrise sowie über die Tapferkeit und die Opfer der Ärzte und Krankenschwestern seines Landes. Er rief zu einer Umschuldung für kleine Länder auf, die für die Reaktion auf die Pandemie Kredite aufnehmen mussten. Er drängte darauf, dass der COVID-19-Impfstoff, sofern verfügbar, kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
Bericht von Jacques Marion, Präsident, UPF Europa und der Nahe Osten