11.6.2018 bis 12.6.2018, Katholisch-theologische Fakultät, Innsbruck

Bereits zum 3. Mal nahmen Vertreter der Vereinigungs- Bewegung an einer Tagung der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck teil. Möglich gemacht wurde das dadurch, dass die „Vereinigungskirche in Österreich“ 2015 als Bekenntnisgemeinschaft staatlich anerkannt wurde.
Wurden bei den bisherigen Tagungen Themen wie die Erwartungen der Religionsgemeinschaften vom Staat, Religionsunterricht und Fundamentalismus in den Religionsgemeinschaften und der Umgang damit, diskutiert, ging es diesmal um das praktische Thema „Leistungen der Kirchen und Religionsgemein­schaften für Staat und Gesellschaft“. Die Initiatoren dieser Tagung waren Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Rees und Ass.-Prof. Dr. Johann Bair.
In konstruktiver und sachlicher Atmosphäre wurden die Inhalte von Vertretern der Religionsgemein­schaften präsentiert und anschließend konnten Fragen gestellt werden. Die Präsentation für die Vereinigungskirche in Österreich wurde von Mag. Elisabeth Cook, Präsidentin der „Österreichischen Familienföderation für Weltfrieden“ gegeben.

Hier nun einige Fakten aus den Präsentationen der verschiedenen Religionsgemeinschaften:

Römisch-Katholische Kirche – Mag. Herbert Beiglböck, MBA, Caritasdirektor der Diözese Graz-Seckau
Die RK-Kirche ist eine „Körperschaft öffentlichen Rechts“.
Der Staat verfolgt Interessen, die sich ändern können (Beispiel: Flüchtlingsdebatte), die Kirche verfolgt Wahrheiten, die nicht verhandelbar sind.

In der Folge wurden die Fakten einer Studie aus dem Jahr 2014 über die Leistungen der RK-Kirche mit ökonomischem Effekt präsentiert:

  • Ehrenamt – 570.000 Stunden pro Woche. Dies entspricht 14.000 ganztägig Beschäftigten
  • Bildung – 71.000 Schüler in katholischen Schulen, 27.500 Kinder in Kindergärten
  • Soziales – Caritas, Vinzenzgemeinschaft, Orden, Pfarren: diese sind hauptsächlich professionell organisiert, auf Pfarrebene allerdings ehrenamtlich.
  • Kunst, Kultur, Denkmalschutz haben ökonomische aber auch soziale Relevanz
  • Tourismus – 28 Sehenswürdigkeiten in Österreich ziehen 8 Millionen Besucher an
  • Entwicklung, Mission, humanitäre Hilfe
  • makroökonomische Bedeutung – Bruttowertschöpfung betrug € 7,2 Milliarden. Dies entspricht 2 % des österreichischen BIP

Es wurden € 3,6 Milliarden Steuern und Sozialabgaben (u.a. Lohnnebenkosten) abgeführt.
Ideeller Nutzen – die allgemeine Seelsorge schafft einen Nutzen sowohl für den Einzelnen als auch für das Miteinander in der Gesellschaft. Es wurde betont, dass kein öffentliches kirchliches Amt vom Staat bezahlt wird.

Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) – FI Samir Redzepovic, BSc

Der Islam wurde in Österreich 1912 als Religionsgesellschaft anerkannt und ist eine „Körperschaft öffentlichen Rechts“. Die (IGGÖ) wurde 1979 gegründet und sieht ihre Schwerpunkte der Beiträge für Staat und Gesellschaft in Aktivitäten wie Pflege des religiösen Lebens von Muslimen, islamischen Religionsunterricht, Vernetzung der Kulturvereine, Eingliederung muslimischer Lebensweise in die österreichische Gesellschaft. Derzeit gibt es in Österreich 41.000 muslimische Schüler, für die Religionsunterricht zur Verfügung gestellt wird. Diesen gibt es seit dem Schuljahr 1982/83.
Weiters wird Wert gelegt auf religiösen Zusammenhalt, friedliche Konfliktlösungen, Ethik, wodurch populistischen Tendenzen entgegengewirkt wird.
Die alle paar Jahre stattfindenden Imam-Konferenzen auf europäischer, bzw. österreichische Ebene sind eine wichtige Standortbestimmung des Islam in der EU. Der Vortragende erklärt, dass es nicht verschiedene Islam-Arten gibt, wie zum Beispiel den afrikanischen, europäischen, oder sonstigen Islam. Das wichtigste im Islam sei das friedliche Miteinander.
In der Diskussion wurden Themen angesprochen wie Integration, Gleichstellung von Mann und Frau, Abgrenzung des Religionsunterrichts zur Politik. Eine Wortmeldung war auch, dass die Freiheit für den Islam in diesem Land gleich sein sollte wie die Freiheit der Christen in islamischen Ländern in Bezug auf Religionsausübung und Bau von Moscheen/Kirchen.

Jehovas Zeugen in Österreich – Mag. Dr. Walter Hetzenauer
Ausgehend vom biblisch begründeten Menschenbild allgemein und im christlichen Menschenbild im Besonderen, das durch die 2 Gebote von Jesus Christus ergänzt wurde: Liebe Gott und liebe den Nächsten wie dich selbst. Daraus lässt sich erkennen, wie wichtig das Geben ist. Dementsprechend hat das freiwillige Engagement einen der höchsten Stellenwerte – dies insbesondere in der Familie. Auf der Homepage www.jw.org ist sehr viel Material zu relevante familienbezogenen Themen zu finden und downloadbar.

Praktische Beiträge zu Staat und Gesellschaft sind unter anderem: rasche und praktische Hilfe bei Notfällen oder Katastrophen  die international effektiv organisiert ist, Betreuung älterer Personen, Seelsorge (kostenlos), christliche Werte vermitteln was gut für die Gesellschaft ist, Aufarbeitung der Vorkommnisse im Nationalsozialismus (JZ verweigerten Hitlergruß und wurden sehr verfolgt), Aufklärung und Schutz gegen Missbrauch, etc… Dazu wurde ein kurzes Video gezeigt wie sich junge Menschen gegen Missbrauch bzw. Mobbing schützen, bzw. wie sie mit Mobbing umgehen können.
Abschließend wurde einmal mehr betont, dass Nächstenliebe am wichtigsten ist und damit auch die Herzensbildung. Die goldene Regel: „Was du nicht willst das man dir tu, das füg´ auch keinem andern zu“ ist eigentlich eine negative Formulierung. Jesus Christus formulierte es positiv: „Was du willst, dass man dir tut, das tue auch für andere“.

Die Christengemeinschaft in Salzburg, Bewegung für religiöse Erneuerung – Pfarrer Andreas Meller
Diese wurde 1922 von 50 Personen (darunter nur 3 Frauen) gegründet. Mittlerweile sind bei den jetzt aktiv Geweihten 55 % Frauen. Die Einbindung der Frau in geweihte Ämter wird als selbstverständlicher Schritt gesehen – wie bei den Urchristen.

Religionsunterricht in der heutigen Zeit wird immer schwieriger. Den Kindern innere Ansätze für ihre Entwicklung zu geben ist sehr wichtig. Die Sterbebegleitung und auch die Entscheidungsfreiheit des Sterbens sollte den Menschen gegeben werden. Der Referent befürwortet die aktive Sterbehilfe nicht, aber befürwortet, dass zumindest die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden. D.h. nicht, dass man damit übereinstimmen muss – vergleichbar mit gesetzlichen Regelung zu Abtreibung.

Manche der Kollegen glauben an Reinkarnation in dem wir im irdischen Leben die Realität schaffen, in der wir ins nächste Leben eintreten und wieder geboren werden. Hingewiesen wurde auch darauf, dass der qualitative Beitrag zu Staat und Gesellschaft wichtiger sei als der quantitative. Es zeigte sich, dass in der Christengemeinschaft sehr freie Auslegungen verschiedener Themen möglich sind.

Ökumenisches Patriarchat/Metropolit von Austria
Der kurzfristig eingesprungene Referent betonte die Wichtigkeit des Religionsunterrichts und die Übermittlung von christlichen Werten an Jugendliche. Der Bedarf steigt durch Migration. Es sei schwer, Religionsunterricht in allen Schulen abzudecken, obwohl ein gemeinsamer Orthodoxie Unterricht (alle orthodoxen Konfessionen) angeboten und dabei die Integration gelebt wird.

Es wurde die Frage gestellt, warum die orthodoxen Konfessionen bei interreligiösen Gebeten oder Messen nie dabei sind. Die Antwort: Dies sei ein komplexes Thema und die Priester unterliegen der kirchlichen Hierarchie. Im Schlusswort betonte der Referent nichts desto Trotz dass er es als Armutszeugnis sieht dass die Christen nicht vereint sind. „Gott kümmert sich nicht um Konfessionen, sondern um die Herzenshaltung.“

Neuapostolische Kirche in Österreich – Peter Jeram, Bischof
57 Gemeinden in Österreich, knapp 6000 Mitglieder und 450 Schüler. Sonntagsschule für die 4 bis 6-jährigen.

Religion sollte einen Raum schaffen um Gott zu loben und die Kraft der Liebe zu erleben.  Kirche sollte gemeinsame Freude und Liebe Gottes spürbar machen, Gemeinsamkeit und Fürsorge erlebbar machen. Das Reich Gottes auf Erden anbieten, Glaubensinhalte neu definieren. Politik kann einen Rahmen bieten aber nicht eine Lebensweise. Reich Gottes durch die Vollendung der Kirche Christi – alle Menschen die an Jesus Christus glauben und mit ihm leben wollen. Dies soll ALLEN Menschen zugänglich sein. Wir müssen darauf hinarbeiten, Gemeinsamkeiten zu finden und Trennendes zu überwinden. Alle sitzen im gleichen Boot.

Beitrag der neuapostolischen Kirche zu Staat und Gesellschaft

  • praktizierende Nächstenliebe in gemeinnützigen Einrichtungen – ehrenamtlich
  • die Mitglieder sind im öffentlichen Leben aktiv
  • unterstützen bestehende karitative Strukturen und arbeiten mit

Das WIR steht im Vordergrund. In der jüngeren Vergangenheit hat sich ein Wandlungsprozess in der neuapostolischen Kirche durchgesetzt hin zu einer Öffnung von Exklusivität zur Inklusivität. Diese Öffnung nach außen fällt nicht allen Mitgliedern leicht.

Baháí Gemeinde Österreich – Dr. Brigitte  Reyhan

7 Millionen Mitglieder weltweit. Zitate von Bahá’u’lláh: die Basis der Zusammenarbeit ist Dienen – dem Wohl aller Geschlechter und Völker. Verhältnis zur Politik: es werden keine parteipolitischen Ämter angenommen. Politik sehen sie aber für die Wohlfahrt und Entwicklung der Gesellschaft zuständig. Wichtig ist der Beitrag zum Dialog. Die Baháí pflegen etablierte Partnerschaften mit anderen. Einheit der Menschheit in der Vielfalt. Da es in den Baháí Gemeinschaften keine Hierarchie gibt, finden die sozialen Aktivitäten in kleinen Gruppen, lokal statt. Es gibt Trainingsinstitute für die Entwicklung des Einzelnen und um den Weg für gemeinsames Handeln zu ebnen. Auf jedem Kontinent gibt es ein „Haus der Andacht“ für geistige Erfrischung. Menschenbild: der Mensch ist im Prinzip gut. Der Mensch ist ein Bergwerk reicher Schätze – nur Erziehung ermöglicht es, diese zu „heben“.

Unity Foundation – 1989 als NGO anerkannt.

Israelitische Religionsgesellschaft – Mag. Thomas Lipschütz
Wien hat ca. 12.000 Mitglieder. 1938 gab es noch 225.000 Juden in Österreich. Tirol/Vorarlberg hat derzeit ca. 100 Mitglieder. Wir leben in einer leistungsorientierten Gesellschaft. Leistung ist in der Regel messbar. Leistung ist der Beitrag. Monotheistische Ethik. Sprichwort: „3 Juden, 4 Meinungen.“ Die Einheit ist nicht das oberste Ziel. Die Ganzheit ist wichtig. Das Judentum ist auf das Diesseits ausgerichtet.

Jährliches Festival in Innsbruck, im Auslandsdienst stark engagiert. Bildung (Persönlichkeitsentwicklung, Integration, Geschichte (insbesondere jüdische) …) ist sehr wichtig. Lernen ist ein religiöses Gebot, ein lebenslanges „Geschäft“. Führungen durch die Synagoge, Teilnahme an der langen Nacht der Kirchen, ab heuer auch lange Nacht der Philosophie, Mitglied in der multireligiösen Plattform Innsbruck.
Das Judentum in Österreich kann nicht unpolitisch sein – klare Stellungnahme gegen Rassismus. Juden missionieren nicht.

Evangelische Kirche A.B. u. H.B. – Univ.-Prof. Dr. Karl Schwarz, Universität Wien
Ein Handout wurde verteilt mit Informationen über die vielseitigen Aktivitäten wie z.B. Schulen, Religionsunterricht und Jugendarbeit, kirchliche pädagogische Hochschule in Wien-Krems, kirchliche Integrationshilfe durch „internationale Kirchengemeinden“, etc…Es wurde auch auf das wandelnde Rollenbild der Frauen hingewiesen, die seit 1965 zum geistlichen Amt der Kirche ordiniert werden können. Weiters wurde auf die Leistungen im diakonischen-sozialen und im ethisch-sozialpolitischen Bereich hingewiesen.

Auftrag der Kirche in der demokratischen Gesellschaft:

  • Die politische Dimension des Evangeliums gilt ohne Abstrich zu wahren , auch wenn sie sich von tages- und parteipolitischen Zurufen fernhält.
  • Dies soll aber nicht mit „wertemäßige Neutralität“ verwechselt werden. Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus ist wichtig.
  • Übernimmt Verantwortung für religiösen Frieden und interreligiöse Zusammenarbeit und dafür, die Säulen der Demokratie zu stärken.
    Der Unterschied zwischen A.B. und H.B. besteht neben einigen kleineren theologischen Differenzen im Wesentlichen darin, dass die evangelische Kirche H.B. sich bereit erklärt hat, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen.

Syrisch-orthodoxe Kirche in Österreich – Dr. Emanuel Aydin
Es scheint unmöglich dass Kirchen und Religionsgemeinschaften für ein gemeinsames Ziel zusammenwirken. Familie ist allen Christen gemeinsam wichtig, aber sie hat sich vom Schöpfungsplan wegbewegt. Sie ist eine nicht staatliche Institution und muss sich gegen staatlichem Zugriff wehren, obwohl der Staat dies immer mehr versucht. Christliche Gemeinschaften müssen die Familie stärken. Die Familie soll den Einzelnen zu Eigenverantwortung, zur Freiheit und Verantwortung für das Gemeinwohl führen. Was tut die Politik um die Familie zu unterstützen? Der Staat soll Eltern unterstützen.

Beiträge zu Staat und Gesellschaft:konkrete Unterstützung der Flüchtlinge

  • Wertschätzung der Familie ist der größte Beitrag zur Gesellschaft
  • die Priester sind aktiver Teil des Lebens der Gläubigen und bei jeder Feier dabei. Damit sind sie präsent und Ansprechpartner vor Ort um zu helfen.
    Wir haben Probleme mit dem interreligiösen Dialog weil die Vergangenheit schwer war – speziell mit dem Islam. Wir lieben die Menschen, aber es gibt theologische Unterschiede und dadurch eine Abgrenzung.

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich – Oliver Fichtberger, Generalsekretär
Dies ist eine protestantische Erweckungsbewegung seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Seit 1864 in Europa und seit 1903 in Österreich. Seit 1998 sind sie eine eingetragene Bekenntnisgemeinschaft. Ca. 4200 Mitglieder. Sie sehen ihre Mitglieder als Teil der Gesellschaft, nicht als Parallelgesellschaft. Glaube ist Bekenntnis zu Jesus und nicht zu aller erst zur Kirche.

Beiträge zu Staat und Gesellschaft:

  • Heimhilfe, Pflegehilfe
  • ADRA – internationale Hilfsorganisation
  • lokale Hilfsaktionen
  • Bildung und Erziehung, Universitäten, Colleges, Schulen
  • interkonfessionelle Zusammenarbeit gemeinsam mit Christen
  • sexualerziehung.at

Alt-Alevitische Glaubensgemeinschaft – Hüseyin Akmaz
Gründer des kurdischen Dachverbandes, seit 2013 eingetragene Bekenntnisgemeinschaft. Sie sehen den Ursprung im Vor-Islam und im vor-christlichen Bereich. Haben Elemente von verschiedenen Religionen (Christentum, Kabbala, Zarathustra,…). Mensch und Beziehung sind wichtig, weniger Tod und Jenseits. Viele glauben an Wiedergeburt daher nicht an Hölle und Himmel. Keine Trennung zwischen Gott und der äußerlichen Welt – Natur und Mensch sind die Substanz Gottes (sichtbarer Ausdruck Gottes).
Beiträge zu Staat und Gesellschaft:

  • Kulturveranstaltungen, Publikationen
  • Hilfestellung für die Familien
  • Religionsunterricht am Wochenende für Jugendliche

Die Integration von Aleviten mit anderen Menschen ist kein Problem, weil sie tolerant sind. Es gibt „Trägerfamilien“ welche Oberpriester werden dürfen. Die Nachfolge der Leiterschaft wird vom Oberpriester bestimmt und ausgewählt. Es gibt kein heiliges Buch, aber Bücher über verschiedene Themen, darunter auch Inhalte aus dem schiitischen Islam.

Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage – Achim Erlacher (Linz)
In Österreich gibt es 4000-6000 Mitglieder. Bei den Mormonen sind alle Menschen und Länder vertreten. Die Kirche ist nicht parteipolitisch, aber in der Gesellschaft stark involviert. Die Mitglieder in Linz zum Beispiel gehören den verschiedensten Parteien an. Familie ist sehr wichtig, aber auch die gemeinsame Zeit mit allen Familienmitgliedern. Montagabend ist Familienabend. Missionsprogramm für junge Leute: Sie gehen 1,5-2 Jahre in ein anderes Land, wobei junge Menschen in ihrer Entwicklung davon sehr profitieren.

Ein Tag pro Monat wird gefastet und das gesparte Geld (zusätzlich) gespendet. Es wird sehr viel Wert auf gegenseitige Hilfestellungen (Belehrungen und praktische Hilfe) und ehrenamtliche Mitarbeit gelegt.

Österreichische buddhistische Religionsgesellschaft – Peter En Cho Pfoetscher, Zen-Mönch
Man muss zwischen asiatischem und europäischem Buddhismus unterscheiden Dies sind 2 unterschiedliche Welten.
Im Zen Buddhismus wird keine eigene Erleuchtung angestrebt, es ist ein Weg in die Stille zu gehen.
Der Tibetische Buddhismus ist fast eine eigene Religion, mit vielen archaischen Elementen.
Buddhismus ist grundsätzlich eine Mönchsreligion und war ursprünglich nicht gedacht für die Allgemeinheit, sondern für Menschen, die sich mit geistigen Fragen intensiv auseinandersetzten möchten. Das Wesentliche ist das Erkennen der Gemeinsamkeiten des Lebens – alle Wesen sind verbunden – alles ist EIN Leben. Es sollen Tugenden gefördert und nicht so sehr Verbote aufgestellt werden.

Auch wird angestrebt, ein Leben ohne Leid und Angst zu leben.
Aufgabe der Religion ist es, den Ursprung des Lebens zu vermitteln.
Wir haben mit Menschen zu tun, die nicht so integriert sind, sondern außerhalb der Religion/von Religionsgemeinschaften stehen. Dienst an der Gesellschaft: Raum bieten, der die Möglichkeit gibt, vielen Menschen Zugang zu sich selbst zu finden.

Vereinigungskirche in Österreich – Mag. Elisabeth Cook, Präsidentin der Familienföderation für Weltfrieden

Eine Kirche, Religionsgemeinschaft, Bekenntnisgemeinschaft kann für Gesellschaft und Staat von Nutzen sein, wenn sie einen Beitrag zur Lösung der bestehenden Probleme einer Gesellschaft leisten kann. Als akute Probleme können in Westeuropa das wachsende Desinteresse an Kirchen und Religion, der materialistische und individualistische Lebensstil und die damit verbundene Vereinsamung der Menschen, sowie der Zerfall der Familienstrukturen gesehen werden.

Der Beitrag der Vereinigungskirche zur Lösung der angeführten Probleme besteht darin, dass sie den Wunsch des Menschen nach Spiritualität aufgreift und Anregungen gibt durch das Studium des Göttliche Prinzips, sowie der Bibel und der Weltreligionen. Ziel des Individuums ist die Herzenseinheit mit Gott, was nur auf der Basis eines reifen Charakters möglich ist. Deshalb hat die Charakterbildung des Einzelnen höchste Priorität. Verantwortungsvolle Individuen tragen dazu bei, eine stabile Gesellschaft zu errichten.

Weiters sieht die Vereinigungskirche den zentralen Baustein für eine gesunde und kreative Gesellschaft im Aufbau von guten, glücklichen Familien. Es wird ein vertieftes Verständnis der Bedeutung der Beziehungen Mann-Frau, Eltern-Kinder vermittelt, nämlich dass durch sie die Liebe Gottes ausgedrückt wird. Gott sehen wir als Eltern für die Menschheit. Deshalb verkörpert ein mit Gott verbundenes Elterpaar die höchste spirituelle Ebene. Das führt zur Aufwertung und Stärkung der Familie.
Stabile Familien tragen aktiv zur Gesundung der Gesellschaft bei.
Internationale Ehesegnungs-Feiern werden 1x pro Jahr veranstaltet, um ein starkes Zeichen für die Familie zu setzen. Seit 1992 sind diese Feiern für alle Religionen zugänglich.

Ein wichtiges Ziel der Vereinigungsbewegung ist es, jenseits von Religionszugehörigkeit eine Vereinigung von Familien ins Leben zu rufen, die Familienwerte leben und weitergeben.

Die Vereinigungskirche ist der religiöse Kern. Die Aktivitäten ihrer Mitglieder werden im Rahmen folgender Vereine ausgeführt:

Familienföderation für Weltfrieden www.famfed.org : Familienthemen, Betreuung der Familien durch Gottesdienste, Seminare, Hausgruppen. Segnungen.
Föderation für Weltfrieden – UPF Austria www.weltfriede.at Förderung des Friedens durch internationale Symposien, sowie lokale Veranstaltungen.
Frauenföderation für Weltfrieden www.herzundhand.at Friedensprojekte national und international.
CARP (Collegiate Association for the Research of Principles) Fördert durch soziale und religiöse Aktivitäten den Zusammenhalt unter jungen Leuten.
https://www.facebook.com/carpoesterreich

Bei der Schlussrunde brachte Frau Cook folgenden Vergleich: Wir alle gehen auf einen Berg und haben dasselbe Ziel – Gott, unseren Schöpfer zu finden, Erleuchtung zu erlangen. Je näher wir dem (Gipfel) kommen, desto mehr kommen wir einander näher und desto weniger wichtig ist der Weg der hinter uns liegt. Unsere Gemeinsamkeiten werden immer stärker.

Meine persönliche Reflexion: Vor einigen wenigen Jahrzehnten haben sich die Religionen bekämpft. Heute reden wir miteinander, tauschen unsere Erfahrungen aus und suchen die Gemeinsamkeiten. Der Boden ist bereitet und die Zeit ist nun reif um gemeinsam an der Errichtung des Himmelreiches hier auf Erden aktiv und praktisch zu arbeiten. Ich erlebte uns in diesen beiden Tagen als Geschwister, die über gemeinsame Werte reden.

Zusammenfassung von Walter Waldhäusl