In unserem physischen Leben haben wir uns an der warmen Sonne erfreut, wir freuten uns über das Licht, haben die Luft eingeatmet, und Nahrung und Flüssigkeit erhielten das Leben unseres Körpers. – Wie steht es mit all diesen Dingen? – Ja, in der geistigen Dimension gibt es so etwas wie „Wärme“, und das ist die „Liebe“. In der Liebe fühlen wir uns wohlig warm, wo die Liebe fehlt, ist uns „kalt“. – Das Licht ist in der geistigen Dimension die „Wahrheit“, denn wir sagen ja auch im allgemeinen Sprachgebrauch, dass durch Wahrheit „Licht auf eine Sache“ geworfen wird. – Und die Luft, die wir einatmen, ist eine „geistige Atmosphäre“, die, ähnlich der Luft für den Körper, die Umgebung für den Geist, den geistigen Körper darstellt.

Und wie steht es mit der Nahrung und der Flüssigkeit, die wir zu uns nehmen? Wir haben Hunger und Durst, und dadurch, dass wir, diese Elemente zu uns nehmen, erhalten wir unser Leben. Ist obendrein die Qualität von Nahrung und Flüssigkeit sehr gut, wird unser physischer Körper sogar noch sehr gesund. – Was ist da das korrespondierende Element in der geistigen Dimension unseres Lebens? Es sind die „Elemente der Vitalität“. Nahrung und Flüssigkeit nehmen wir aus den Elementen der Schöpfung zu uns, sie werden Bestandteil unseres physischen Körpers. In einer ähnlichen Weise empfängt der geistige Körper von dem physischen Körper – der Grundlage, auf der er steht – die Elemente der Vitalität. Jegliche Handlung des Menschen, die er durchführt (oder auch unterlässt) stellt ein Vitalitätselement dar, so wie ein Nahrungselement für unseren Körper. Und diesen Vergleich können wir sogar gleich weiterspinnen: laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung heißt es „der Mensch ist, was er isst“, bedeutet: gemäß der Qualität der Nahrung, die wir zu uns nehmen, ist auch unser Körper dementsprechend gesund und hat ein gutes Erscheinungsbild. – In gleicher Weise prägen die Elemente der Vitalität ( also die Handlungen, die wir in unserem physischen Leben durchführen) das Erscheinungsbild unseres geistigen Körpers; mit anderen Worten: das Leben, das ein Mensch geführt hat, drückt sich in seinem geistigen Körper aus, es bestimmt die „Ausstrahlung“, die ein Mensch hat.

Dies kann an dem Beispiel Jesu von Nazareth veranschaulicht werden. – Zu seinen Lebzeiten war es für Jesus von Nazareth sehr schwer, eine treue Gefolgschaft zu finden; durch sein Wirken von Wundern bewirkte er einen sehr großen Zulauf, aber in Zeiten der Bedrängnis und Verfolgung verließen ihn sogar seine engsten Jünger, so dass er schließlich gekreuzigt wurde. – Nach seiner Kreuzigung erschien er mehrfach seinen Jüngern und Menschen, die ihm nahe standen, und diese Begegnung(en) veranlasste die Jünger, sich von ganzem Herzen Jesus zu widmen, bis hinein in den Märtyrertod. – Was war anders bei dieser 2. Begegnung, woher dieser Sinneswandel? – Beim ersten Mal trafen sie Jesus in seinem physischen Körper als jemanden, der sich kaum von anderen unterschied; beim zweiten Mal trafen sie Jesus in seinem geistigen Körper. Sie nahmen Jesus mit ihren geistigen Sinnen wahr, und Jesu geistiger Körper strahlte so viel aus, dass sie erst jetzt richtig wahrnahmen, welchen Wert dieser Mensch hatte.

Auch in unserem alltäglichen Leben geht es ähnlich. Menschen mögen einen sehr guten Eindruck machen, sehr redegewandt und freundlich sein, aber trotzdem fühlen wir in unserer Intuition uns bei diesen Menschen nicht so recht wohl. Wir können nicht beschreiben warum. – Und andersherum genau so: bei Leuten mit einem ruppigen Umgangston und wenig geschliffenen Manieren fühlen wir uns vielleicht recht wohl…… Das belegt ja auch, dass das Erscheinungsbild des physischen Körpers nicht unbedingt mit dem Inhalt des Geistes übereinstimmen muss.