Gino Strada hat für Flüchtlinge in Afrika und im Mittleren Osten medizinische Notversorgung möglich gemacht, und Sakena Yakoobi entwickelte eine innovative Lösung für das Problem der Ansiedlung von Flüchtlingen – durch Schulbildung.

Dr. Gino Strada‘s Verdienste sind in weiten Kreisen bekannt: während der letzten 25 Jahre leistete er Pionierarbeit im Aufbau von medizinischer Notversorgung. Sein Mitgefühl für die Menschheit hat ihn über nationale Grenzen geführt, sogar ins Epizentrum der Konflikte, den Mittleren Osten und Afrika. Seine Arbeit hat dazu beigetragen, 7 Millionen Menschen weltweit Heilung und Linderung zu bringen.

Dr. Sakena Yakoobi erlangte internationale Anerkennung durch die Bildungsprogramme, die sie in Siedlungsgebieten von Flüchtlingen entwickelte, besonders in afghanischen Flüchtlingslagern, was durch den jahrelangen Krieg besondere Herausforderungen mit sich brachte.

Gino Strada vertritt den Standpunkt, dass das „Recht, geheilt zu werden“ ein grundlegendes und unveräußerliches Recht ist. Auf dieser Basis gründete er eine internationale Organisation für medizinische Notfälle, bekannt als „Emergency“ (Notfall). Emergency arbeitet in mehr als 60 medizinischen Notfallseinrichtungen und hat bis jetzt mehr als 7 Millionen Menschenleben gerettet.

2008 erlangte Dr. Strada die Unterschriften von den Regierungen von 12 afrikanischen Staaten (Zentralafrikanische Republik, Tschad, Demokratische Republik Kongo, Dschibuti, Ägypten, Eritrea, Äthiopien, Ruanda, Sierra Leone, Somalia, Sudan und Uganda) dafür, dass sie ein „Manifest für eine auf Menschenrechten gegründete Medizin“ unterstützen werden. Dr. Strada führte eine globale Kampagne für das Bewusstsein um die Menschenrechte und deren Bedeutung in der Gesundheitsversorgung.

Darüber hinaus errichtete er inmitten der afrikanischen Wüste ein Zentrum für Herzchirurgie auf höchstem medizinischem Niveau, durch das er Kriegsopfern der Region unentgeltliche medizinische Versorgung ermöglicht. Zurzeit ist er dabei, weitere professionelle medizinische Behandlungseinrichtungen errichten zu lassen.

Dr. Strada ist international als großartiger Philanthrop anerkannt, nicht nur wegen seiner Hilfseinsätze in einer Zeit der rapiden Zunahme von Migrantenströmen nach Europa, sondern auch für seinen aktiven Einsatz in Anti-Kriegskampagnen. Er wurde für den Nobelpreis vorgeschlagen, und in einer Dokumentation namens „Open Heart“ wurde sein medizinisches Hilfswerk dargestellt. Dieser Film wurde für den Academy Award als bester Dokumentarfilm in der Kategorie Kurzfilm vorgeschlagen.

Dr. Sakena Yakoobi ist eine engagierte Pädagogin, die sich entschlossen hat, in die Bildung von Frauen zu investieren. Sie entwickelte eine innovative Vision für Bildung in der islamischen Welt, die auf ihrer Überzeugung beruht: „Mädchen Schulbildung zukommen zu lassen bedeutet, zukünftige Generationen zu erziehen“. Um für Flüchtlinge ein stabiles Erziehungssystem zu garantieren, gründete sie 1995 das „Afghanische Institut für Bildung“ (Afghan Institute of Learning, AIL), wodurch sie für mehr als 13 Millionen Flüchtlingen Schulbildung und Gesundheitsfürsorge ermöglicht hat.

Anerkennung erlangte Dr. Yakoobi auch dafür, dass sie die Rechte und den sozialen Status der Frauen in der Islamischen Welt wesentlich verbessert hat. Sie leitet mehr als 80 Untergrundschulen und führt ihre Arbeit sogar unter Lebensgefahr durch. Durch ihre Bemühungen konnten Tausende Mädchen Schulbildung erhalten, sogar unter dem Taliban Regime, in dem die Schulbildung für Frauen streng verboten war.

Zurzeit arbeitet Dr. Yakoobi eng mit der internationalen Gemeinschaft zusammen, einschließlich der Vereinten Nationen, wo sie ihre Expertise in der Bewältigung von Flüchtlingskrisen einbringt. 2005 wurde sie aufgrund ihrer vielfältigen Errungenschaften für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

Der Vorsitzende des Sunhak Friedenspreis Komitees, Dr. Il Sik Hong, ehemaliger Präsident der Koreanischen Universität in Seoul, verkündete:

„Da der Preis gegründet wurde, um eine Vision des Friedens nach dem Motto „Eine Familie unter Gott“ zu unterstützen, wählte das Komitee die Flüchtlingskrise als zentrale Thema für die Preisvergabe 2017.“  Er fügte hinzu:

„Heute, wo wir die größte Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg erleben, müssen sich alle Bürger dieser Welt den Wert eines jeden einzelnen menschlichen Wesens in Erinnerung rufen, denn das verbindet uns alle. Durch Solidarität und Zusammenarbeit müssen wir dieses Problem gemeinsam lösen.“

Der Sunhak Friedenspreis ehrt Individuen und Organisationen, die dauerhafte Beiträge zum Frieden und zur menschlichen Entwicklung geleistet haben. Der Preis besteht aus insgesamt einer Million U$. Die feierliche Überreichung des Preises findet am Freitag, den 3. Februar 2017 in Seoul, Korea, statt.

Für mehr Information über den Sunhak Friedenspreis besuchen Sie die Webseite:

https://sunhakpeaceprize.org/?leng=en